Nie mehr Straßenhund
28. Mai 2014, 15:25
Diese Geschichte in der englischen Daily Mail vom Februar dieses Jahres hat mich immer wieder auf die verlinkte Webseite zurückgeführt, weil ich sowohl erstaunt als auch gefesselt war von der Geschichte, wie ein zweibeiniger Hund (mit einem Unterbiss) so viele Jahre auf den Straßen Chinas überleben konnte.
Zweibeiniger Streuner in China bekommt vier Welpen
In China hat ein zweibeiniger streunender Hund Junge bekommen – deren Beine alle funktionieren. Der Streuner namens Si Bao wurde von seinem Besitzer verstoßen und brachte später bei der Kouguan Bahnstation in Datong, Provinz Shanxi in Nordchina, vier gesunde Junge zur Welt.
Nach dem Umzug ihres Besitzers, der sie nicht mitnehmen wollte, wurde Si Bao zu einem der vielen Streuner der Stadt. Als sie vor zwei Jahren von einem Zug überfahren wurde und dabei ihre beiden Hinterbeine verlor wurde sie dort bekannt. Nur auf den beiden Vorderbeinen balancierend beschnuppert Si Bao ihre Jungen liebevoll bei diesem Spaziergang in der Bahnhofsgegend.
Obwohl sie von einem Zug überfahren worden war, hat sich Si Bao nicht nur von diesem Trauma erholt, sondern seither mehrere Jungen bekommen. Ihren jüngsten Wurf zog sie mit Unterstützung durch die Angestellten des Bahnhofs in Kouguan in Datong, Shanxi auf.
Sofort begann unsere wunderbare Mitarbeiterin Carrot aus Guangzhou mit Nachforschungen und nahm Kontakt mit den dortigen Mitarbeitern auf, wo sie die Erlaubnis erhielt, dass wir Si Bao und ihre Jungen adoptieren durften. Zur gleichen Zeit erfuhren wir, dass mitfühlende Menschen in der ganzen Welt auch diese Geschichte verfolgt haben und diesen Straßenhunden ein Heim angeboten haben. Speziell Rebecca aus Kanada und Sissel aus Norwegen sowie Karen aus den USA hatten ein Hilfsnetzwerk gegründet. Durch die gemeinsame Hilfe konnten Si Bao und ihre kränklichen Welpen die liebevolle Pflege von Dr. Xue und seinem Team an der Datong Meilian Zhonghe Tierklinik übergeben werden.
Dr Xue und Team, Datong Meilian Zhonghe Tierklinik
Leider verstarben nach einem langen und beschwerlichen Leben auf den Straßen drei der Welpen von Si Bao an Staupe. Doch das vierte überlebte … um ein Haar. Die Krankheit bewirkte bei ihr neurologische Störungen, wodurch sie nonstop „nickt“. Doch ansonsten ist sie zum Glück gesund und fit.
In der Zeit ihrer Pflege durch Dr. Xue und seinen Mitarbeitern wurden wir ständig informiert und es freute uns zu erfahren, dass Si Bao ein wunderbares Temperament hat und jeden mit einem freundlichen Schweifwedeln begrüßt.
Nachdem sie endlich gesund genug waren, um die Klinik von Dr. Xue zu verlassen und weil wir in unserem Rettungszentrum auch einen Quarantänegarten haben, waren Sissel, Rebecca und Karen gern einverstanden, dass Si Bao und ihr Junges zu uns nach Chengdu kommen.
Dann fuhr Wen Yan, unser Tierarzthelfer, nach Datong um Si Bao (der Name bedeutet Vier Schütze) und ihr Junges Xiao Hua (Kleine Blume) abzuholen und so kamen sie schließlich zu uns.
Unsere neuen Familienmitglieder kommen am Flughafen an
Seither haben sich viele Mitarbeiter und freiwilligen Helfer aus unserer Tierarztgruppe in der Zeit ihrer Quarantäne um sie gesorgt, damit unsere Bären und die anderen Hunde und Katzen vor Ort vor Krankheiten geschützt sind. Wie man auf dem folgenden Foto von Saladin Zhu sieht, mangelt es an Hilfe nicht!
Nat, Emily, Lauren, Wen Yan, Jill, Emily, Vicki and Sarah (Photo by Saladin Zhu, Animals Asia)
In China können Hunde und Menschen sowohl einen chinesischen als auch einen westlichen Namen tragen. Daher erhielt Si Bao den englischen Namen Lelly von niemandem anderen als der Schauspielerin Lesley Nicol, die in Downton Abbey die Köchin spielt. Ihr Kosename als Kind war Lelly und sie war der Meinung, dass er auch Si Bao stehen würde.
Xiao Hua, das kleine Junge erhielt zunächst von Sissel aus Norwegen den Namen Faith. Doch wir hoffen, sie hat nichts dagegen wenn wir dieses süße Mädchen, die alle Herzen gewonnen hat, jetzt Muddie nennen. Das scheint zunächst kein netter Name zu sein, doch nach einem Gedanken von meiner Schwester Anne, gibt es dazu doch einen Hintergrund.
Xiao Hua – Faith, und jetzt Muddie
Die Tierkrankenschwester Vicky und ich haben schon immer angemerkt, dass Xiao Hua wie Muppet aussieht. Einer der beiden Hunde die wir uns teilen. Jetzt, wenn sie größer wird, erinnert sie mich auch an meinen wunderbaren Eddie, der 14 Jahre bei mir war und Anfang des Monats starb und dem auch kürzlich ein Blog gewidmet war.
Muppet (Foto von Peter Yuen)
Eddie (Foto von Ali Bullock)
Eddie, unser Tierarzt, hat jetzt Lelly sterilisiert und auch die Stummel ihrer Hinterbeine geröntgt. Derzeit ist noch offen, ob sie diesmal einen „Trolley“ braucht da sie offenbar der Schwerkraft widersteht und bequem und gut auf ihren Vorderbeinen laufen kann.
In unserem Rettungszentrum gibt es recht viele Hunde und Katzen. Das nächste Abenteuer für Lelly und Muddie wird es sein, Chengdu in ein paar Wochen zu verlassen, um für immer mit meiner anderen vierbeinigen Familie in Hongkong zu leben …. und vielleicht eine kleine Lücke zu schließen, die Eddie dort hinterlassen hat.
Ich danke allen die diesem wunderbaren Hunden geholfen haben:
Carrot Chen und unser China Katzen- und Hunde Team
Sissel Eide Klemmetson aus Norwegen
Rebecca Ashworth Toronto, Canada und The Laika Fund for Street Dogs Karene West, Tennessee, USA
Mr Zhao und Mr Fan, China, Mr Huang und Tina, China
Lisa Price und Hand in Hand for Asia’s Activists
Panda Paws Rescue, USA
Angus's Fundraising page für DMT dogs und andere notleidende Tiere
Wen Yan, Veterinary Support Manager, Chengdu
Unser Tierärzteteam und unsere Freiwilligen, die sich vor Ort um sie kümmern – die Krankenschwestern, Wendy, Vicki, und Emily, Tierärzte Mandala, Eddie und Jen, und die freiwilligen Helfer, Lauren, Nat, Emily und Sarah.
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