Grausamkeit verursacht Schlagzeilen, aber auch Mitgefühl verdient Aufmerksamkeit
10. Juli 2015, 16:06
Mein Beitrag über den tragischen Verlust von Bug, den ich kürzlich veröffentlicht habe, erzeugte natürlich einige heftige Reaktionen. Aber, wie ein Kommentator bemerkte, Tierquäler gibt es überall – genau, wie es überall Menschen gibt, die den vierbeinigen Freunden eine Stimme leihen.
Demonstrationen werden in China nicht gerade gefördert, was die lokalen Tierschutzorganisationen jedoch nicht davon abhält, friedlich eine Veränderung zu fordern. Dieses Bild von HSI zeigt das heute ganz gut.
Der Fokus dieser Gruppen liegt auf sozialer Harmonie, die infolge von Hundediebstählen durch diejenigen gestört wird, die der Gesetzgebung ins Gesicht lachen.
Die Hunde- und Katzenfleischindustrie wird nun von so vielen als das gesehen, was sie wirklich ist – ein schmutziges, dunkles Geschäft, geprägt von Raub und Betrug – was es auch für die zum Risiko macht, die das gestohlene Fleisch konsumieren.
Unsere eigenen Veröffentlichungen stellen klar, dass diese Tiere aus den Heimen der sie liebenden Familien gestohlen wurden – ein Akt, der diese Familien zerrüttet. Dadurch, dass Hunde mit Zyanid oder anderen toxischen Substanzen vergiftet werden, dass viele der Hunde Streuner sind, die gleich an einer ganzen Reihe Krankheiten leiden, ist die öffentliche Gesundheit natürlich auch ein sehr ernstes Thema.
Während der Konferenzen, die wir jedes Jahr gemeinsam mit den Behörden und den Vertretern von 150 Tierschutzgruppen abhalten, findet eine konstruktive Zusammenarbeit der klügsten Köpfe statt. Das Thema unserer „Companion Animal Conference“, im Mai 2015, war Tollwut. Eine im 21. Jahrhundert vermeidbare Krankheit, die dennoch in 150 Ländern dieser Erde grassiert.
Mit durchschnittlich über 2.000 Todesfällen jährlich steht China weltweit auf Platz zwei der gemeldeten Tollwutfälle. Allerdings ist das Bewusstsein darüber bei der Regierung sehr hoch und es gibt ein großes Engagement, diese Krankheit zu eliminieren. Nirgendwo in der Welt werden mehr Tollwutimpfungen durchgeführt als in China. Das Ziel, diese Krankheit auszurotten, soll bis 2025 erreicht werden.
Deshalb ist Animals Asia auch der Überzeugung, dass die Hundefleischindustrie nicht reguliert, sondern verboten werden sollte. Auch in einer regulierten Situation würden Hunde aus den Familien und von den Straßen geraubt – auch die mit Tollwut und anderen Krankheiten – und in die scheinbar legale Produktionsabläufe eingeschleust.
Die Quälerei würde ebenfalls weiter gehen, aber hinter verschlossenen Türen. Das, was unser tapferes Katzen- und Hundeschutzteam an verängstigten Hunden gesehen hat, die an den fürchterlichsten Orten auf ihr Schicksal warten, reicht für ein ganzes Leben. Wir stimmen mit Entschiedenheit der Aussage der Landwirtschafts- und Fischereibehörde in Hong Kong zu, dass es nicht möglich ist, Hunde für den Verzehr landwirtschaftlich zu züchten und human zu schlachten.
Schließlich würde die Legalisierung dieser Branche auch dem Ruf Chinas schaden. National wie international. Es würde die Bemühungen anderer asiatischen Staaten untergraben, in denen der Verzehr von Hunden und Katzen bereits verboten ist wie etwa in Hong Kong, Taiwan, Singapur, den Philippinen und Thailand. Außerdem würde es die Tierschutzgruppen in ganz China vor den Kopf stoßen, die seit Jahren ein Verbot dieser Industrie fordern.
Diese Menschen, die sich heutzutage für Katzen und Hunde erheben, sind unglaublich mutig. Sie stellen sich den Hundehändlern auf „Festivals“ wie dem „Hunde- und Lychee-Fest“ in Yulin entgegen, das kürzlich stattfand. Sie fordern die Lastwagenfahrer, die Millionen gestohlener Hunde durch das Land fahren, auf, die Papiere vorzulegen, die beweisen, dass man die Tiere transportieren darf und die gesetzlich vorgeschriebene Quarantänezeit eingehalten hat. Normalerweise hat die Mehrzahl der Fahrer keine derartigen Genehmigungen und sie werden angewiesen, die zuvor gestohlene Fracht an die Behörden zu übergeben, die Seite an Seite mit den Tierschutzgruppen dafür sorgen, dass die Hunde in die entsprechende Obhut überlassen werden.
Deshalb ist es falsch, ein ganzes Land für seine Grausamkeiten gegen Tiere abzuurteilen. Animals Asia akzeptiert keine negativen Verallgemeinerungen und bis nicht alle Länder einwandfreie Tierschutzbestimmungen haben, ist niemand davon ausgenommen.
Stattdessen werden wir weiterhin unsere Erfolge feiern – das alleine wird andere dazu bewegen, sich uns anzuschließen und die Siege zu unterstützen, die wir immer wieder erreichen.
Es ist einfach eine Tatsache, dass, ohne die Arbeit der örtlichen chinesischen NGOs (Nichtregierungsorganisationen) und der Regierungsstellen überall, es sehr vielen Tieren wesentlich schlechter ginge.
Chinas Geschichte, durch alle Dynastien hindurch, zeugt von großartigem Wohlwollen gegenüber Tieren und die neuzeitliche Tierschutzbewegung in China wächst rapide. Die Mehrheit der chinesischen Bürger isst weder Katzen- noch Hundefleisch, verabscheut den Gedanken daran und steht hinter denen, die aktiv dabei sind, diese Tradition zu beenden.
Animals Asia ist stolz darauf, zu den Millionen von Menschen zu gehören, die hier hart daran arbeiten, dass der Respekt für alle Kreaturen wiederhergestellt wird, den sie verdient haben.
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