Als Spitzenjäger gelten Tiger oft als einsam und rücksichtslos, dennoch sind sie fähig, in sozialen Gruppen tiefgreifendes Vertrauen aufzubauen.
Tiger sind bekannt dafür, dass sie wilde Jäger sind und im Wesentlichen als Einzelgänger leben. Dennoch verbringen weibliche Tiger während der Aufzucht und Pflege ihrer Jungen viel Zeit in einem sozialen Umfeld. Dabei zeigen sie ein hohes Maß an Fürsorge und Mitgefühl.
Diese wichtige Zeit im Leben der Mütter und Jungen ist voll von spielerischen Aktivitäten und Heiterkeit.
Das Spiel mag zunächst unerheblich erscheinen, tatsächlich stellt es aber ein äußerst wichtiges und komplexes Verhaltensmuster für die Tigerjungen dar. Es hilft ihnen dabei, lebenswichtige Fähigkeiten zu erlernen, wie das Jagen und Entkommen. Es bereitet sie auf die spätere Paarung vor und hilft ihnen zudem ganz einfach glücklich zu sein.
Spielen um des Spielens willen hat für Tigerjunge psychologische und physische Vorteile. Es erhöht die Vielseitigkeit von Bewegungen und die Fähigkeit, sich von plötzlichen Veränderungen wie dem Verlust des Gleichgewichts und des Umfallens zu erholen. Außerdem verbessert es die Fähigkeit mit unerwarteten Stresssituationen umzugehen.
Das Spiel hilft auch bei der Entwicklung des „sozialen Denkens". Denn es ermöglicht den jungen Tigern die Grenzen zwischen Angst, Wut, Lust und Fürsorge zu erkunden sowie andere subtile Gefühle wie z.B. den Forscherdrang.
Das Spielen in einer Gruppe beinhaltet komplexe kognitive Prozesse einschließlich Kommunikation, Intention, Rollenspiel und Kooperation.
Es wird angenommen, dass gemeinsames Spielen auch zeigt, dass Tiger ein Moralverständnis besitzen. Denn das ausgelassene Spiel hat fassettenreiche soziale Regeln, die Kämpfe und Verletzungen verhindern.
Damit das Spiel weitergehen kann, muss das dominante, stärkere Tier seine Handlungen anpassen, um die Bedürfnisse der anderen Individuen zu erfüllen. Die anderen nicht zu verletzen, um die Fortsetzung des Spiels und die soziale Harmonie zu gewährleisten, stellt eine moralische Entscheidung dar.
Einzelne Tiger müssen sich zurückhalten, um das soziale Spielen nicht zu gefährden. Anstatt ihr volles Potenzial auszuschöpfen, halten sie sich zurück. Diese majestätischen und mächtigen Jäger senken absichtlich ihre Verteidigung und machen sich angreifbar.
Das Konzept des Fair-Plays zeigt die Grundlagen des moralischen Verhaltens. Jeder Einzelne muss die Regeln kennen und sich an sie halten oder läuft Gefahr, die anderen zu verärgern oder traurig zu stimmen.
Vertrauen, Verletzlichkeit und Fairness sind nicht die Eigenschaften, die einem sofort in den Sinn kommen, wenn man an Tiger denkt, die auf der Suche nach Beute durch den Dschungel streifen, aber es gehört zur Realität ihres komplexen Lebens.
Sie halten sich an Verhaltensregeln, die vorschreiben, was erlaubt ist und was nicht. Die Existenz dieser Regeln zeigt ein Vorhandensein von sozialer Moral.
Zu lernen, was richtig oder falsch und was für andere akzeptabel ist, ist von zentraler Bedeutung für die Entwicklung und Aufrechterhaltung der sozialen Gruppe bis die Tigerjungen unabhängig genug sind, um sich allein auf den Weg zu machen.
Leider werden tausende Tiger in Zirkussen und der Tourismusindustrie ausgebeutet. Oft sind sie gezwungen für lange Zeit isoliert auf engstem Raum zu leben.
Auch wir haben ein Moralverständnis und verstehen zunehmend, dass es inakzeptabel ist, Tiere auf diese Weise auszubeuten. Wenn auch Sie finden, dass Tiger nicht zu unserer Unterhaltung leiden sollten, dann unterschreiben Sie die Petition, in der wir TripAdvisor dazu auffordern, tierquälerische Angebote wie z.B. jenes zu den falschen Tiger-„Rettungszentren“ zu streichen.