Tausende chinesischer Apotheken lehnen Bärengalleprodukte ab
15. September 2014
Animals Asia meldet, dass über 1.900 chinesische Apotheken sich dem Programm „Heilen ohne Grausamkeit“ angeschlossen haben und versprechen, Produkten aus Bärengalle den Rücken zu kehren.
Die Nachricht wurde chinesischen und internationalen Medien während der heutigen (Montag, 15. September 2014) Pressekonferenz in der chinesischen Provinz Hunan bekanntgegeben.
Im vergangenen Jahr hat die Kampagne bewirkt, dass die Zahl der bärengallefreien Geschäfte und Apotheken von 260 im August 2013 auf heute 1.945 angestiegen ist.
Schlüsselunternehmen, die sich verpflichtet haben, Bärengalleprodukte nicht mehr anzubieten sind unter anderem Hunan Yang He Pharmacy Group mit 870 und Hunan Qian Jin Pharmacy mit 372 Filialen, sowie die Medizinhersteller Hunan Fang Sheng Pharmaceuticals und Changsha Qing Er Kang Sheng Biological Technology. Das Changsha Maria Hospital hat sich ebenso der Kampagne angeschlossen.
Die diesjährige Konferenz wurde von Animals Asia und der Hunan Drug Industry Trade Association mit der Changsha Wildlife Conservation Association als Mitorganisator veranstaltet.
Die Konferenz wurde vom Direktor der Lebensmittelbehörde in Chansha begleitet. Es ist das erste Mal, dass die Austauschplattform „Heilen ohne Grausamkeit“ bis auf Regierungsebene reicht und liegt auf einer Linie mit Animals Asias Bestrebungen, Win-win-Situationen für alle Beteiligten zu schaffen, um letztendlich das Ziel der Schließung der Bärengallefarmen zu erreichen.
Jill Robinson, Gründerin und Vorstand von Animals Asia:
„Wir sind begeistert, dass immer mehr Menschen Teil unserer Kampagne werden wollen. Heilen ohne Grausamkeit ist ein Schlüsselprojekt unserer Bemühungen, die Bärengallefarmen zu schließen und unsere Initiative wird von immer mehr traditionellen Medizinern und Apotheken unterstützt. Es ist fundamental wichtig, die Märkte für Bärengalleprodukte zu verkleinern, um mehr Bären helfen zu können. Und genau das ist es, was wir hier sehen können.“
Mehr als 10.000 Bären werden weiterhin auf Gallefarmen in China in winzigen Käfigen gehalten. Die Bären erleiden regelmäßige, schmerzvolle Abzapfungen ihrer Galle, denn diese ist eine teure Zutat traditioneller Medizin.
Susan Xu, stellvertretende Managerin des Bärenprogramms in China:
„Das letzte Jahr über haben wir zahlreiche Apotheken und Arzneimittelhersteller angesprochen und waren überwältigt von der Anzahl derer, die zustimmten, den Handel mit Galleprodukten zu beenden, nachdem sie und ihre Kunden mehr über die Gewinnung von Galle auf Bärenfarmen erfahren hatten.“
„Zunehmend wollen Apotheken, Ärzte und Pharmazeuten mehr über Alternativen erfahren und nicht mehr länger Teil der Bärengalleindustrie sein. Das Momentum hinter unserer Sache ist mittlerweile sehr groß. Das Bewusstsein über Gallefarmen wächst und immer mehr Ärzte unterstützen Heilen ohne Grausamkeit.
Anwender und Pharmazeuten bleiben zwar die Hauptzielgruppe der Kampagne, die Nachfrage wird jedoch auch durch Aktionen zur Schaffung von Bewusstsein reduziert. Schauspieler Zhang Yi ist dabei einer unserer aktuellsten Unterstützer. Er spielt die Hauptrolle auf Postern zur Heilen-ohne-Grausamkeit-Kampagne, die vor kurzem auf dem Flughafen von Hangzhou, der ein jährliches Passagieraufkommen von 23 Millionen hat, ausgestellt wurden.
Jill Robinson ergänzt:
„Die Anwender traditioneller Medizin bestätigen uns immer wieder, dass das Abzapfen von Bärengalle gegen ihren Berufsethos verstößt, der für eine Harmonie mit der Natur plädiert. Jede Extraktion von Bärengalle verursacht unvorstellbares Leid für die Bären. Weniger Galleprodukte in den Verkaufsregalen bedeuten also ganz einfach weniger Qualen. Jedes Bärengalleprodukt, das nicht in Apotheken landet, heißt weniger Grausamkeit.
„Wir danken all den Leuten, die die Kampagne unterstützen. Was ein Rinnsal war, ist zur Flut geworden. So viele Leute in China begreifen, dass Bärengallefarmen ausgedient haben.“
Bärengalle wird mittels verschiedener, schmerzhafter Invasivtechniken gewonnen, bei denen die Bären stets unter massiven Infektionen zu leiden haben. Diese Praxis besteht weiterhin, obwohl es eine große Anzahl effektiver und preiswerter pflanzlicher und künstlicher Alternativen gibt.
Die meisten Farmbären sind in winzigen Käfigen gefangen. Einige davon sind so klein, dass die Bären sich weder umdrehen noch auf allen Vieren stehen können. Nur durch den unverantwortlichen Gebrauch von Antibiotika können die Bären diese schmerzhaften Bedingungen bis zu 30 Jahre lang überleben. Die meisten Farmbären sind ausgehungert, dehydriert und leiden an verschiedenen Krankheiten und bösartigen Tumoren, die sie letztendlich töten.
Animals Asia betreibt Rettungszentren in China und Vietnam und hat über 500 Bären gerettet. Darunter diejenigen auf einer ehemaligen Gallefarm in Nanning, die Animals Asia in ein Rettungszentrum verwandelt.
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